F a r b e   a l s   G e g e n s t a n d   k ü n s t l e r i s c h e n   A r b e i t e n s

 

Thema meiner Arbeit ist die Farbe. Ich verwende zur Bildgestaltung farbige Tusche. Sie macht es mir möglich, die Transparenz und die hiermit verbundene Lichthaftigkeit zu thematisieren.

Der Begriff „Transparenz“ kommt von den lateinischen Wörtern trans (dt. hindurch) und parere (dt. scheinen, sich zeigen) und bezeichnet Durchsichtigkeit an etwas. Transparenz kann sich nur an Material zeigen. Sie ist vom Licht abhängig, denn es kann nichts hindurch scheinen ohne Licht. In Verbindung mit Transparenz ist also auch Licht Thema.

Auf weißem Büttenpapier trage ich die Farbe lasierend in unterschiedlichen Anordnungen und unterschiedlicher Dichte auf. Durch die Überlagerung wird die Transparenz der Farbe sichtbar und es bilden sich Durchblicke und Räumlichkeiten. Durch das lasierende Schichten der Farbe treten zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten auf: Die Farben summieren sich und es bilden sich Hell-Dunkel-Kontraste. An der Stelle der Überlagerung wird die Farbe gesättigter, dunkler, kräftiger. Ebenso entstehen durch Überlagerungen der Farben neue Töne. Durch das Schichten zweier oder mehrerer Farben entstehen rein optische Farbmischungen. Zum Beispiel wird aus Rot und Blau ein Violettton.

Die Farbe trage ich versetzt auf. Der versetzte Farbauftrag wird langsamer gelesen als die geraden Ränder. Zudem lässt der versetzte Farbauftrag den Rezipienten besser erkennen, welche optischen Mischungen sich durch die Überlagerungen ergeben. Durch die Verschiebung der Farbaufträge können neue Farbformen entstehen und neue Leerräume Form bilden.

Ebenso wie die Farbe ist die Malhandlung für mich wichtig. Meine Bilder entstehen aus geplanten Malhandlungen, wodurch die Farbe Form bekommt. Die Form setzt der Farbe ihre Grenze. Mein Ziel ist es nicht, exakt wie eine Maschine immer gleiche Formen zu fabrizieren, sondern mit konzentriertem Handeln die Eigenschaften der Farbe und der Werkzeuge aufzuzeigen.